Börsenlexikon

A    B-D    E-G    H-K   L-N   O-R   S-U   V-Z


 

 

Scalping

Von Scalping spricht man bei illegalen Börsengeschäften, bei denen Börsenhändler, Banker, Journalisten oder so genannte Börsen-Gurus Aktien zunächst auf eigene Rechnung kaufen, um sie anschließend anderen zu Kauf zu empfehlen. Folgen viele Anleger einer solchen Empfehlung, steigt – besonders bei marktengen Papieren – durch die stärkere Nachfrage der Kurs an, und die vorab gekauften Papiere können mit Gewinn wieder verkauft werden. 

 

 

Scheck

Wertpapier, das besonderen Formvorschriften unterliegt und von Gesetzes wegen ein Orderpapier ist. Durch den Scheck wird das Kreditinstitut angewiesen, auf Rechnung des Ausstellers einen bestimmten Geldbetrag zu zahlen. Je nach Art der Einlösung unterscheidet man in Barschecks und Verrechnungsschecks, je nach Art der Übertragung in Orderschecks, Inhaberschecks und Rektaschecks.

 

 

SEC

Die Security Exchange Commission (SEC) ist die oberste unabhängige Börsenaufsichtsbehörde in den USA mit weitgehenden Befugnissen.

 

Sie wurde als Reaktion auf den New Yorker Börsencrash von 1929 am 6. Juni 1934 durch den Securities Exchange Act gegründet, um eine staatliche Aufsicht über die bis dahin unkontrolliert ablaufenden Wertpapiergeschäfte zu schaffen. Ihre Aufgaben sind die Überprüfung des Handels auf Recht- und Ordnungsmäßigkeit und der Einhaltung börsenrechtlicher Anordnungen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurden ihr umfangreiche legislative, exekutive sowie judikative Kompetenzen eingeräumt, so dass sie manchmal auch als „Vierte Gewalt“ bezeichnet wird.

 

Alle Unternehmen, die den amerikanischen Kapitalmarkt nutzen möchten, müssen sich bei der SEC registrieren lassen. Nur wenn die SEC ihr Einverständnis gibt, kann ein Unternehmen sich an der New York Stock Exchange listen lassen..

Die SEC stellt sicher, dass die Unternehmen Informationen, die für die Investoren wichtig sein könnten, veröffentlichen – etwa über die finanzielle Situation des Unternehmens. Diese Informationen müssen in vorgegebener Form veröffentlicht werden. So müssen Jahresergebnisse dem Formular Form 10-K und Quartalsergebnisse dem Formular Form 10-Q entsprechen.

 

 

Second Quotation Board

Das Second Quotation Board ist ein Teilsegment des Open Markets. Hier müssen nur die Mindestanforderungen des Open Marktes erfüllt werden. Es richtet sich an Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Handelsaufnahme bereits an einem anderen Handelsplatz weltweit zugelassen oder in den Handel einbezogen sind.

 

 

Sharp Ratio

Wichtige Kennziffer zur Bewertung des Anlageerfolges insbesondere von Fonds. Die Sharpe Ratio berücksichtigt neben der Wertentwicklung auch die Schwankungsbreite (Volatilität) eines Fondspreises und setzt beide Größen ins Verhältnis. Sie gibt also an, wieviel Rendite ein Fonds pro Risikoeinheit bietet. Je höher die Sharpe Ratio, desto mehr entschädigt der Fonds für das eingegangene Risiko.

 

Im Zähler steht hierbei die so genannte Überschussrendite. Diese ergibt sich aus der Performance des Fonds abzüglich der am Geldmarkt erzielbaren risikolosen Rendite. Im Nenner steht die Standardabweichung der Überschussrendite als Maßzahl für die Volatilität des Fonds.

 

Eine Sharpe Ratio größer null bedeutet, dass der Fonds eine Überschussrendite erzielen konnte. Liegt der Wert zwischen null und eins, entsprach diese nicht dem eingegangenen Risiko. Ist die Sharpe Ratio negativ, hat der Fonds noch nicht einmal die Geldmarktverzinsung erreicht. Die Sharpe Ratio geht auf den Nobelpreisträger William F. Sharpe (1966) zurück.

 

 

 

 

Case-Shiller-Index

 

Der Case-Shiller-Index, berechnet von Standard & Poor's, spiegelt die Entwicklung des US-Wohnimmobilienmarktes wider. Der Index wurde in den 80er Jahren von den Ökonomen Karl E. Case und Robert J. Shiller entwickelt. Grundlage ist die Preisentwicklung von Einfamilienhäusern in den 20 größten Metropolregionen der USA. Weil sich der Index auf Immobilien in Ballungsgebieten mit entsprechenden hohen Preisen konzentriert, ist er volatiler als landesweite Indizes.

 

 

 

 

Skontro

Elektronisches Orderbuch im Präsenzhandel deutscher Börsen. Ein Skontro erfasst alle für ein Wertpapier vorliegenden Orders und wird von einem Skontroführer betreut, der daraus marktgerechte Kurse festzustellen hat.

 

 

Skontroführer

Seit dem 3. Finanzmarktförderungsgesetz vorherrschende Bezeichnung für Börsenmakler, deren Aufgabe im Feststellen von marktgerechten Börsenkursen besteht. Für jedes von ihm betreute Wertpapier führt der Skontroführer ein Skontro genanntes elektronisches Orderbuch.

 

 

Sonderverwahrung

Der Verwahrer ist hierbei verpflichtet, Wertpapiere von Depotkunden gesondert mit äußerlich erkennbarer Bezeichnung jedes Hinterlegers nummernmäßig zu erfassen und gesondert aufzubewahren.

 

 

Squeeze-out

Verfahren, mit dem Minderheitsaktionäre durch Barabfindung aus einem Unternehmen herausgedrängt werden können. Voraussetzung für einen Squeeze-out ist, dass ein Mehrheitsaktionär über mindestens 95 Prozent der Anteile verfügt. In Deutschland ist der Squeeze out seit 2002 möglich und kann sowohl bei einer Aktiengesellschaft (AG) als auch bei einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) durchgeführt werden.

 

 

Stammaktie

Aktie, die zur Inanspruchnahme aller im Aktiengesetz verankerten Rechte z.B. Stimmrecht in der Hauptversammlung, Dividendenanspruch, etc., berechtigt. Gegensatz: Vorzugsaktie

 

 

Stimmrecht

Durch das Stimmrecht (i.d.R pro Stammaktie 1 Stimme) wird der Aktionär berechtigt, in der Hauptversammlung mitzustimmen. Es kann auch durch einen Bevollmächtigten wie z.B. einer Bank ausgeführt werden.

 

 

Streifbandverwahrung

Synonym für Sonderverwahrung.

 

 

Streubesitz

auch engl. Free Float: Der Aktienanteil einer Aktiengesellschaft, der nicht in festem Besitz ist. Nach Definition der Deutsche Börse AG gehören Aktienpakete unter fünf Prozent zum Free Float. Davon ausgenommen sind Aktienpakete von Vermögensverwaltern, Fonds, Treuhand- und Pensionsgesellschaften.

 

 

Swap

Ein Swap ist ein Tausch von Verbindlichkeiten/Forderungen; so kann z. B. ein deutscher Exporteur seine Forderung in US-$ mit einem amerikanischen Exporteur, der eine Forderung in Euro hat, tauschen. Zinsunterschiede zwischen den Währungen werden mit dem Swapsatz ausgeglichen. Man unterscheidet Zins- und Währungsswaps. Beim reinen Zinsswap geht es um den Austausch von Zinszahlungsverpflichtungen in einer Währung für eine bestimmte Laufzeit. Hauptmerkmal eines Währungsswaps ist, dass die zu tauschenden Verbindlichkeiten in verschiedenen Währungen begründet sind. Swaps haben sich als Alternativen zu direkten Finanzierungen an den internationalen Finanzmärkten als Quelle für kostengünstiges festverzinsliches Fremdkapital erwiesen.

 

 

TecDax

Nachfolger des Nemax 50, dessen Berechnung Ende 2004 eingestellt worden ist. Der TecDax ist für Technologietitel reserviert. Er umfasst 30 Werte.

 

 

Technische Analyse

Die Technische Analyse versucht, aus dem vergangenen Kursverlauf eines Marktes, Wertpapiers oder sonstigen Wirtschaftsguts auf dessen zukünftige Entwicklung zu schließen und hiermit Kauf- und Verkaufssignale frühzeitig zu erkennen. Grob kann man zwischen der Chartanalyse und der Analyse Technischer Indikatoren unterscheiden.

 

 

Technische Indikatoren

Mit ihnen sollen Entwicklungen von Börsenkursen angezeigt und somit Kauf- und Verkaufsignale gegeben werden. Sie werden im Rahmen der technischen Analyse eingesetzt. Beispiele sind das Momentum, die Advance-Decline-Linie und gleitende Durchschnittslinien.

 

 

Termingeschäft

Geschäft in Wertpapieren, bei dem Kauf/Verkauf, Abschluss und Erfüllung zu verschiedenen Zeitpunkten, die außerhalb der üblichen Erfüllungsfristen liegen, erfolgen. Steht im Gegensatz zum Kassageschäft.

 

 

Thesaurierung

Thesaurierung ist die Nichtausschüttung von Gewinnen. Diese verbleiben im Unternehmen und werden bei Kapitalbedarf für Unternehmenszwecke verwendet. Auch die Wiederanlage von Erträgen aus Wertpapieren (Dividende) in neue Wertpapiere wird als Thesaurierung bezeichnet.

 

 

Trend

Ausdruck für die generelle Richtung der Entwicklung eines Börsenkurses. Besonders in der technischen Analyse hat der Trend eine Schlüsselfunktion inne.

 

 

Trendkanal

Begriff aus der technischen Analyse. Der Trendkanal ist die Kurszone zwischen der Unterstützungs- und der Widerstandslinie. V.a. früher galt ein Durchbruch durch den Trendkanal als Kauf- bzw. Verkaufssignal.

 

 

Triggerlinie

Trigger oder Triggerlinie (auch Nackenlinie genannt) ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der technischen Analyse und bezeichnet eine Signallinie. Wird der Kurs einer Aktie getriggert, dann entsteht entweder ein Kauf- oder ein Verkaufssignal. Bei einer Kopf-Schulter-Trendwendeformation stellt sich beispielsweise die Nackenlinie (Sell-Triggerlinie) durch die Linie dar, die durch die beiden Zwischentiefs gezogen wird, die die Schultern mit dem Kopf verbindet.

 

 

Turnaround

Börsianer sprechen von einem Turnaround, wenn es einer Aktiengesellschaft nach schwachen Jahren wieder gelingt, ihre wirtschaftliche Lage deutlich zu verbessern. Zumeist wird als Turnaround die Rückkehr von der Verlust- in die Gewinnzone bezeichnet.

 

 

Umlaufrendite

Bei einer Umlaufrendite – oder genauer – bei der Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere inländischer Emittenten, handelt es sich um einen Kennwert, der die Durchschnittsrendite aller börsennotierten deutschen Anleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als vier Jahren angibt. Die Umlaufrendite spiegelt das aktuelle Marktzinsniveau wider. Sie wird regelmäßig von der Bundesbank veröffentlicht.

 

 

Underlying

Das Underlying ist das Bezugsobjekt eines Optionsscheins. Prinzipiell kann jedes Asset als Underlying verwendet werden. Üblicherweise werden Optionsscheine auf Aktien, Anleihen, Indizes, Futures und Währungen emittiert.

 

 

Unterstützungslinie

Begriff aus der Chartanalyse. Sie beschreibt die Kursgrenze, unter die ein Wertpapier oder der Gesamtmarkt schwer fallen wird. Zusammen mit der Widerstandslinie beschreibt sie den Trendkanal.

 

 

Up-and-Down-Graden

Bezeichnung für die Herauf- und Herabstufung von Wertpapieren. Ändert ein Analyst beispielsweise aufgrund guter Geschäftszahlen seine Einschätzung für ein Unternehmen von "halten" auf "kaufen", so ist das ein Upgrade. Der umgekehrte Fall hat ein Downgrade zur Folge, d.h. der Aktienexperte ist in seiner Bewertung für Aktie oder Unternehmen negativer gestimmt.