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Studienfahrten und Veranstaltungen

Besuch im Daimler Benz Werk in Bremen, 4./5.9. und 2.10.2012

Die diesjährige Studienfahrt des Lüneburger AktienClub führte mit über hundert Gesellschaftern nach Bremen ins Mercedes Benz Werk. Am Vormittag erfuhren die Teilnehmer von fachkundigen Stadtführern vieles über das historische Schnoorviertel in der Altstadt von Bremen. Die Anfänge dieses Gängeviertels, das geprägt wird von Fachwerkhäusern mit schmalen Straßen und verwinkelten Gängen zwischen den Häusern, führen bis ins frühe 15. Jahrhundert zurück. Heute stehen dort noch zahlreiche Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Das Schnoorviertel wird  geprägt von Kunsthandwerkern, kleineren Museen, Galerien, Cafés, Restaurants und Antiquitätengeschäften. Die Führung endete am Rathaus von Bremen wobei der Roland, die Bremer Stadtmusikanten, der Dom, der Schütting und die Böttcherstraße viel Beachtung fanden.

Nach einer Mittagspause wurde das hochmoderne Mercedes Benz Werk, der zweitgrößte Produktionsstandort im Daimlerverbund in Deutschland, besichtigt, wo die Sportwagen SL und SLK, die Limousine und das T-Modell der C Klasse, sowie die E-Klasse Coupé und Cabrio gebaut werden. Die Urzelle dieses Werkes ist die ehemalige Borgwardfabrik, die 1938 an diesem Standort begann. 1971 wurde die Fabrik von der Daimler Benz AG übernommen und seit 1978 dort über 6 Mio. Mercedes Benz PKW gebaut. Mehr als 300.000 Fahrzeuge verlassen pro Jahr das Werk. Die Tagesproduktion liegt bei ca. 1.400 PKW. Mit über 12.800 Mitarbeitern ist das Werk der größte Arbeitgeber der Region.


Als erstes wurde das Presswerk besichtigt. Dort werden täglich über 700 Tonnen verzinkter Stahl gepresst. Roboter schweißen per Laser bis zu 400 Schweißpunkte in der Minute. Karosserieteile werden aber heutzutage immer öfter geklebt, statt geschweißt. Die Rohkarosserie kommt schließlich über die Lackiererei in die Montagehalle. Dort wird „just in time" produziert, d. h. die Zulieferer, die sich im Umfeld vom Mercedes Benz-Werk angesiedelt haben, liefern ihre Teile täglich mit über 400 LKW direkt ans Montageband. Während bei Kleinteilen (Schrauben etc.) ein Bestand von 3 bis 11 Tagen vorgehalten wird, sind z. B. Autositze nur für die nächsten 2 bis 4 Stunden vorrätig. Diese Art der Produktion erfordert eine ausgeklüngelte Logistik, damit es zu keinem Produktionsstopp kommt. In der Montagehalle findet auch die sogenannte „ Hochzeit“ statt. Dabei wird die der Motorblock mit der Karosserie verbunden. Nach einer Produktionszeit von ca. 4 Tagen und 22 km Fließbandlänge ist ein neuer Mercedes fertig. Einige Fahrzeuge werden dann auf der werkseigenen Teststrecke mit Steilkurve getestet.


Die neuen Eindrücke waren Gesprächsthema auf der Rückfahrt. Die Gesellschafter des LAC waren sich einig: „Das war wieder einmal eine sehr gelungene und erlebnisreiche Studienfahrt“.